Bei Modellflugzeugen kommen mehrere Fahrwerksarten zum Einsatz, um das Starten und Landen bei entsprechender Piste zu vereinfachen.
Das einfachste und am meisten eingesetzte Fahrwerk bei Flugmodellen ist das Zweibeinfahrwerk. Wie der Name schon sagt, hat es zwei Räder. Diese sind vor dem Schwerpunkt angeordnet und zeigen aus stabilitätsgründen meist leicht nach vorne. Meist wird ein Zweibeinfahrwerk durch ein mit dem Seitenruder gekoppeltes Spornrad ergänzt, um so auf der Piste gelenkt zu werden.
Zweibein Fahrwerke werden entweder aus Stahldraht gebogen oder aus Aluminium bzw. Verbundwerkstoffen hergestellt. Wichtig dabei ist, die Dimensionierung und die Auslegung einer Sollbruchstelle, um bei zu hoher Belastung die Beschädigung am Modell gering zu halten.
Dreibein Fahrwerke sieht man eher selten und wenn, dann besonders bei Scale-Modellen. Sie haben ein lenkbares Vorderrad und zwei hinter dem Schwerpunkt liegende Haupträder.
Ein mit einem Dreibeinfahrwerk ausgestattetes Modellflugzeug lässt sich auf entsprechenden Pisten sehr gut steuern und macht einfach was her.
Inzwischen sehr günstig zu haben, findet man immer mehr Einziehfahrwerke auch bei kleineren Modellen im Einsatz. Sowohl Zweibein- als auch Dreibeinfahrwerke werden als Einziehfahrwerke angeboten.
Die Fahrwerke werden entweder über Servos oder bei größeren Modellen bevorzugt über pneumatisch ein und ausgefahren. Die pneumatischen Einziehfahrwerke sind allerdings deutlich teurer.
Beim Einsatz von Servos werden diese über einen Zwei-Punkt-Schalter so programmiert, dass sie nicht ruckartig, sondern sanft ein- und ausfahren. Dies geschieht über eine bei professionellen Fernsteuerungen vorhandene Slow-Funktion.
Grundsätzlich wird dann ein Fahrwerk eingesetzt, wenn das Modellflugzeug
vom Boden aus starten können muss. Der Bodenstart kann sowohl auf einer
Graspiste als auch auf einer geteerten Piste stattfinden. Sobald das Modellgewicht eines Motorflugzeugs über zwei bis drei Kilo steigt, werden fast ausschließlich Fahrwerke eingesetzt, da ein Handstart dann immer schwerer und somit riskanter wird.
Ist nur ein Rasenplatz verfügbar, muss dieser für kleine Modelle schon im Golfplatzstil gemäht werden, um mit den kleinen Rädern sicher zu landen. Andernfalls ist die Gefahr sehr groß, bei einer Landung das Fahrwerk und dadurch nicht selten auch den Rumpf zu beschädigen.
Aerodynamisch sind Fahrwerke, die sich nicht einziehen lassen generell nachteilig. Auch aus Gewichtsgründen kann es sinnvoll sein, bei kleinen Modellen auf ein Fahrwerk zu verzichten.
Nicht nur Segelflugzeuge verzichten auf Fahrwerke, auch Motormodelle haben oft kein Fahrwerk. Solange das Modellgewicht nicht zu groß ist, kann auch ein Motorflugzeug ohne Probleme aus der Hand gestartet werden.
Wird auf den Einsatz eines Fahrwerks verzichtet, muss dafür gesorgt werden, dass der Rumpf an der Stelle an der er im Graß landet entsprechend verstärkt bzw. gepolstert werden. Das lässt sich einfach mit überklebtem Schaum oder Holz realisieren.